Photovoltaik nimmt für die Energiewende eine wichtige Rolle ein: Seit 2018 hat sich die Zahl der installierten Photovoltaikanlagen verdoppelt1. Warum Photovoltaik ein zentraler Erfolgsfaktor für das Erreichen der Klimaziele ist, liegt auf der Hand: Die bewährte und leistungsstarke Technologie ist nicht nur eine der umweltfreundlichsten und effizientesten Energiequellen, sie ist aktuell auch die günstigste Form der Stromerzeugung. Gleichzeitig ist das Potenzial des Marktes riesig. Ein Beispiel: Für das Erreichen des Net-Zero-Ziels müssten Freiflächenanlagen in der Größe des Saarlandes errichtet werden2. Wie sich dieses Potenzial durch Direktinvestments in Photovoltaik ausschöpfen lässt und warum sich hier für Anleger attraktive Einstiegsmöglichkeiten in den Energiemarkt ergeben, erläutert unser Experte im Interview.
Herr Schäfer, einmal zur Einordnung - wie unterscheidet sich ein Direktinvestment in Photovoltaik von anderen Anlageformen in erneuerbare Energien, z. B. von einem Photovoltaikinvestment über die Exporo Plattform?
Ein Direktinvestment in Photovoltaik ist vergleichbar mit dem Erwerb einer Eigentumswohnung in einem Mehrfamilienhaus. Die erworbene Photovoltaikanlage wird direkt Eigentum des Anlegers. Es gibt eine grundbuchliche Sicherung, z. B. durch die Eintragung einer Dienstbarkeit. Die Erlöse aus der Stromeinspeisung fließen direkt an den Eigentümer. Der Anleger kann die Anlage vererben, verkaufen oder beleihen und muss für Reparaturen selbst Rücklagen bilden – ähnlich wie bei der Instandhaltung von Immobilieneigentum.
Zusätzlich gibt es oft Gemeinschaftseigentum, etwa Trafostationen. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Investments über die Plattform von Exporo um indirekte Anlagen, oft in Form von Mezzanine-Kapital. Das bedeutet, der Anleger gewährt ein Darlehen mit fester Verzinsung und begrenzter Laufzeit, ohne direkten Zugriff auf die Anlage oder die Erträge.
Wie sieht aktuell der Markt für Photovoltaik-Direktinvestments aus? Welche Möglichkeiten haben Anleger?
Der Markt für Photovoltaik-Direktinvestments ist sehr dynamisch, jedoch aktuell von hoher Nachfrage bei begrenztem Angebot geprägt. Besonders Aufdachanlagen sind rar, während Freiflächenanlagen dominieren. Gleichzeitig sinken sowohl die Einspeisevergütungen als auch die Preise für Anlagen, was einerseits Chancen bietet, andererseits die Notwendigkeit für sorgfältige Planung erhöht.
Eine Herausforderung ist derzeit die Finanzierung. Die Zinsen sind gestiegen, und viele Banken verlangen zusätzliche Sicherheiten, was reine PV-Investitionen erschwert. Anleger sollten auf Anbieter mit nachweisbarem Track Record und seriöser Projektentwicklung achten, um Risiken zu minimieren. Möglichkeiten reichen von Einzelanlagen über Genossenschaftsmodelle bis hin zu Beteiligungen an Großprojekten.
Für welche Anleger ist ein Direktinvestment in Photovoltaik besonders sinnvoll und lohnend?
Es gibt drei wesentliche Zielgruppen:
1. Steueroptimierende Anleger: Personen mit hohem zu versteuerndem Einkommen, z. B. durch Abfindungen, Boni oder regelmäßiges Einkommen, profitieren von den Abschreibungsmöglichkeiten und können Steuern in nachhaltige Vermögenswerte umwandeln.
2. Diversifikationsorientierte Anleger: Diese Gruppe sucht langfristige, stabile Renditen mit positivem Umwelteinfluss. Photovoltaik bietet eine attraktive CO₂-Einsparung und ergänzt bestehende Portfolios ideal. Das Investmentvolumen von 120.000 bis 200.000 Euro setzt jedoch ein Gesamtvermögen von mindestens 300.000 bis 600.000 Euro voraus, um die Diversifikation sicherzustellen.
3. Vermögende Anleger mit Schenkungsplänen: Direktinvestments in PV-Anlagen können als begünstigtes Betriebsvermögen nahezu steuerfrei auf Angehörige übertragen werden. Im Gegensatz zu Immobilien oder Wertpapieren lassen sich so Freibeträge geschickt nutzen. Allerdings ist hierbei eine enge Abstimmung mit Steuerberatern unerlässlich.
Was sind Ihrer Meinung nach die Vorteile eines Direktinvestments in Photovoltaik?
Ein Direktinvestment in Photovoltaik kombiniert finanzielle Attraktivität mit Nachhaltigkeit. Mit Renditen von über 6 % p. a. und einer 20-jährigen Garantie durch das EEG bietet es eine der sichersten und zugleich rentabelsten Anlagemöglichkeiten auf dem Markt. Solche Renditen mit einem Sicherheitsnetz in dieser Laufzeit sind in anderen Anlageklassen selten.
Der nachhaltige Impact ist ein weiterer zentraler Vorteil. Photovoltaik reduziert CO₂-Emissionen deutlich stärker als beispielsweise Immobilien oder nachhaltige Investmentfonds. Zusätzlich bieten steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten die Chance, aus Steuerzahlungen langfristig Vermögen zu generieren. Stichwort: Steuern in Vermögen umwandeln.