Ein Sparschwein und Geld auf einer Photovoltaikanlage symbolisieren die energetische Sanierung von Immobilien
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von
Bente Staack

Energetische Sanierung

Warum sie sich lohnt und welche Förderungen es gib

Die energetische Sanierung von Immobilien ist nicht nur ein entscheidender Beitrag zum Klimaschutz, sondern bietet auch handfeste wirtschaftliche Vorteile. Neben der Wertsteigerung einer Immobilie können Eigentümer durch eine verbesserte Energieeffizienz langfristig erhebliche Kosten einsparen. Doch welche Maßnahmen sind sinnvoll, welche Förderungen gibt es, und wie sieht die aktuelle Gesetzeslage aus? Dieser Artikel beantwortet die wichtigsten Fragen rund um das Thema und gibt einen Ausblick auf künftige Entwicklungen.
  • Maßnahmen der energetischen Sanierung: Wärmedämmung, Heizungsmodernisierung, die Installation einer Photovoltaikanlage oder Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung
  • Vorteile der energetischen Sanierung: Senkung der Energiekosten, mehr Wohnkomfort, Wertsteigerung der Immobilie, Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und Klimaschutz
  • Fördermöglichkeiten: Neben steuerlichen Vorteilen gibt es die Möglichkeit auf Zuschüsse für Einzelmaßnahmen und die Kreditförderung durch die KfW
  • Maßnahmen der energetischen Sanierung: Wärmedämmung, Heizungsmodernisierung, die Installation einer Photovoltaikanlage oder Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung
  • Vorteile der energetischen Sanierung: Senkung der Energiekosten, mehr Wohnkomfort, Wertsteigerung der Immobilie, Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und Klimaschutz
  • Fördermöglichkeiten: Neben steuerlichen Vorteilen gibt es die Möglichkeit auf Zuschüsse für Einzelmaßnahmen und die Kreditförderung durch die KfW

Was ist energetische Sanierung?

Die energetische Sanierung bezeichnet eine Vielzahl von baulichen und technischen Maßnahmen, die darauf abzielen, den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und deren Energieeffizienz zu steigern. Dabei geht es nicht nur um die Reduzierung der Heizkosten, sondern auch um den optimalen Einsatz von erneuerbaren Energien, die Minimierung von Wärmeverlusten und eine insgesamt nachhaltigere Nutzung von Ressourcen. Durch die gezielte Verbesserung der Gebäudehülle und der Haustechnik können Eigentümer erheblich von Energieeinsparungen und Kostensenkungen profitieren.

Eine zentrale Maßnahme ist die Wärmedämmung von Fassaden, Dächern und Kellerdecken. Dies soll dabei unterstützen, die Wärme im Gebäude zu halten. Auch der Austausch alter Fenster und Türen gegen moderne, gut isolierte Modelle trägt wesentlich zur Energieeinsparung bei.

Die Heizungsmodernisierung ist ein weiterer wichtiger Schritt. Ältere Öl- oder Gasheizungen arbeiten häufig mit niedriger Effizienz und verursachen hohe Energiekosten. Der Austausch veralteter Heizungen gegen effizientere Gas-Brennwertheizungen, Wärmepumpen oder Pelletheizungen spart Energie und Kosten. Insbesondere Wärmepumpen sind eine nachhaltige Option, da Sie Wärme direkt aus der Umwelt, sei es aus dem Boden, der Luft oder dem Grundwasser, gewinnen. Solarthermie-Anlagen und Photovoltaik bieten zusätzliche Einsparpotenziale, indem sie erneuerbare Energien nutzen und den Bedarf an fossilen Brennstoffen verringern. 

Photovoltaikanlagen auf dem Dach bieten eine attraktive Möglichkeit, um selbst Strom zu erzeugen und so die Energiekosten zu senken. Der erzeugte Strom kann auch ins Netz eingespeist werden, was zu einer zusätzlichen Einnahmequelle führen kann. Mit einer Kombination von Photovoltaik und einem Batteriespeicher können Haushalte noch unabhängiger von steigenden Strompreisen werden und ihren eigenen Strombedarf größtenteils decken.

Zusätzlich können Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung installiert werden, um den Luftaustausch effizient zu gestalten, ohne Wärme zu verlieren.

Das Ziel aller Maßnahmen ist eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs, die sowohl Kosten spart als auch zur CO₂-Reduktion beiträgt.

Die Vorteile einer energetischen Sanierung: Mehr als nur Klimaschutz

Gebäude sind mit rund 40 % aller CO₂-Emissionen für einen erheblichen Teil des Energieverbrauchs und der Treibhausgase verantwortlich1. Durch energetische Sanierungen können diese Emissionen deutlich reduziert werden, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Zudem führt eine verbesserte Energieeffizienz oft zu einer Wertsteigerung der Immobilie. Energieeffiziente Gebäude sind auf dem Immobilienmarkt gefragter und können höhere Verkaufspreise erzielen2

Die Vorteile einer energetischen Sanierung im Überblick

  • Senkung der Energiekosten: Energiekosten sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Durch eine verbesserte Dämmung oder effizientere Heiztechnologien können Haushalte mehrere hundert bis tausend Euro pro Jahr sparen. Besonders ältere Gebäude sind oft schlecht isoliert und verbrauchen unnötig viel Energie. Das Einsparpotenzial in einer durchschnittlichen Wohnung liegt bei 1.270 € pro Jahr3.
  • Wohnkomfort und Lebensqualität: Eine energetische Sanierung sorgt für ein angenehmeres Raumklima. Während schlecht gedämmte Gebäude im Winter oft auskühlen und im Sommer überhitzen, helfen moderne Dämmstoffe, Fenster und Heizsysteme dabei, ein gleichmäßiges Temperaturniveau zu halten. Das bedeutet weniger Zugluft und mehr Behaglichkeit.
  • Wertsteigerung der Immobilie: Käufer und Mieter achten zunehmend auf den Energieverbrauch eines Gebäudes. Immobilien mit einem guten Energieeffizienzstandard sind attraktiver und lassen sich zu höheren Preisen verkaufen oder vermieten. Wer frühzeitig saniert, profitiert langfristig von einer höheren Nachfrage. Allein Immobilien mit der Energieeffizienzklasse B können eine Wertminderung von bis zu 19 % gegenüber Klasse A haben, bei der Energieeffizienzklasse C sind es bereits bis zu 30 %4
  • Erfüllung gesetzlicher Vorgaben: Der Gesetzgeber setzt mit der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zunehmend auf strengere energetische Anforderungen für Bestandsgebäude. Wer frühzeitig investiert, vermeidet spätere Verpflichtungen und mögliche Strafen. Zudem gibt es zahlreiche Förderungen, die eine Sanierung finanziell erleichtern.
  • Zukunftssicherheit und Klimaschutz: Angesichts steigender Energiekosten und politischer Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen ist die energetische Sanierung eine Investition in die Zukunft. Wer heute modernisiert, schützt sich vor steigenden Kosten und neuen regulatorischen Anforderungen. Darüber hinaus trägt eine energetische Sanierung zum Klimaschutz bei – das Einsparungspotenzial von CO₂-Emissionen liegt bei  770 kg CO₂ pro Kopf5

Zu den Herausforderungen einer energetischen Sanierung gehören die anfänglichen hohen Investitionskosten. Außerdem erfordern die Maßnahmen eine detaillierte Planung, die einige Zeit in Anspruch nimmt. Es kann zudem mehrere Jahre dauern, bis sich die Investition durch eingesparte Energiekosten amortisiert – deshalb ist es wichtig, vorher durchzurechnen, welche Maßnahmen sich für die entsprechende Immobilie lohnen. Man muss sich bewusst sein, dass man trotz möglicherweise relativ kurzer Amortisationszeit dennoch die volle Summe aufbringen können muss. Dieser finanzielle Aufwand kann durch staatliche Fördermittel unterstützt werden.

Die Kosten für energetische Sanierungen variieren stark je nach Umfang der Maßnahmen und Zustand des Gebäudes. Eine Umfrage von Immowelt aus dem Jahr 2024 zeigt, dass jeder vierte Immobilienbesitzer in Deutschland in den letzten zwölf Monaten energetische Sanierungen durchgeführt hat, wobei durchschnittlich 37.000 Euro investiert wurden. Über die Hälfte der Eigentümer (55,1%) nutzte staatliche Hilfen, oft in Form von Zuschüssen oder vergünstigten Darlehen6.

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Fördermöglichkeiten für die energetische Sanierung

Der Staat unterstützt energetische Sanierungen durch verschiedene Programme, um Eigentümern die finanzielle Belastung zu erleichtern.

Steuerliche Förderung

Eigentümer können 20 % der Sanierungskosten über drei Jahre verteilt steuerlich geltend machen – bis zu einem Höchstbetrag von 40.000 Euro pro Wohneinheit7. Gefördert werden unter anderem:

  • Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken
  • Erneuerung von Fenstern und Außentüren
  • Optimierung oder Austausch der Heizungsanlage
  • Einbau digitaler Systeme zur Energieeinsparung

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

Die BEG-Förderung8 umfasst Zuschüsse und zinsgünstige Kredite für verschiedene Maßnahmen. Wichtige Eckpunkte:

  • Zuschüsse für Einzelmaßnahmen: Bis zu 15 % der Kosten werden erstattet, mit einem zusätzlichen Bonus von 5 %, wenn ein individueller Sanierungsfahrplan (iSFP) vorliegt.
  • Kreditförderung durch die KfW: Die KfW bietet zinsvergünstigte Kredite mit Tilgungszuschüssen für größere Sanierungen.
  • Maximal förderfähige Investitionssumme: 60.000 € pro Wohneinheit mit iSFP, sonst 30.000 €.

Viele Bundesländer und Kommunen bieten darüber hinaus zusätzliche Fördermittel an.

Wie beantrage ich eine Förderung?

  • Energieberatung: Lassen Sie sich von einem zertifizierten Energieberater beraten und einen individuellen Sanierungsfahrplan erstellen.
  • Antragstellung: Der Antrag muss vor Beginn der Sanierung eingereicht werden – entweder über die KfW oder das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle).
  • Durchführung der Maßnahmen: Nach Genehmigung können die Sanierungsarbeiten beginnen.
  • Nachweis erbringen: Nach Abschluss der Arbeiten müssen die entsprechenden Rechnungen und Nachweise eingereicht werden, um die Fördermittel zu erhalten.

Politischer Ausblick und Fazit

Die Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die Rolle fossiler Heizsysteme haben die Bedeutung der energetischen Sanierung weiter verstärkt. Die neue Bundesregierung plant, den Einsatz erneuerbarer Energien im Gebäudesektor weiter zu fördern, was insbesondere für Eigentümer älterer Gebäude Handlungsbedarf bedeutet.

Trotz gestiegener Baukosten und Zinssätze bieten staatliche Förderungen und steuerliche Vorteile weiterhin attraktive Möglichkeiten, um eine energetische Sanierung wirtschaftlich sinnvoll umzusetzen. Wer jetzt in die Zukunft investiert, profitiert nicht nur von langfristigen Einsparungen, sondern steigert auch den Wert seiner Immobilie und trägt aktiv zum Klimaschutz bei.

Quellen und weiterführende Informationen:

1 ExpoReal. ESG-Immobilien als Messebereich: Was bedeuten die ESG-Anforderungen für die Immobilien­wirtschaft?

2 SPIEGEL. Institut für Weltwirtschaft beziffert Vorteil von energetischer Sanierung

3 Umweltbundesamt. Energetische Sanierung: Bausubstanz erhalten, Heizkosten sparen, Klima schützen

4 Immobilienscout. Starke Preisabschläge bei Immobilien mit niedrigem Energiestandard

5 Initiative Klimaneutrales Deutschland. Energetische Gebäude­sanierung: ein unsichtbarer Schatz

6 Immowelt. Von wegen Sanierungsmuffel: Jeder 4. Eigentümer hat in den letzten 12 Monaten seine Immobilie modernisiert

7 Bundesfinanzministerium. Kurz erklärt: Steuerliche Förderung energetischer Gebäudesanierungen

8 Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Neue Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

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FAQs rund um energetische Sanierung

Welche Sanierungsmaßnahmen bringen den größten Nutzen?

Am effektivsten sind Maßnahmen zur Reduktion von Wärmeverlusten – also die Dämmung von Dach, Wänden und Fenstern. Auch der Austausch einer alten Heizungsanlage gegen eine Wärmepumpe oder eine moderne Gas-Brennwertheizung kann große Einsparungen bringen.

Muss ich eine energetische Sanierung durchführen?

Für Neubauten gelten strenge Energieeffizienz-Vorgaben. Bei Bestandsgebäuden sind bestimmte Maßnahmen, wie die Dämmung der obersten Geschossdecke oder der Austausch alter Heizkessel, in vielen Fällen verpflichtend – insbesondere nach einem Eigentümerwechsel.

Kann ich Förderungen und Steuererleichterungen kombinieren?

Nein, für dieselbe Maßnahme kann entweder eine steuerliche Förderung oder eine BEG-Förderung beantragt werden. Es ist jedoch möglich, verschiedene Programme für unterschiedliche Maßnahmen zu kombinieren.

Wie lange dauert es, bis sich eine energetische Sanierung finanziell lohnt?

Die Amortisationszeit hängt von den durchgeführten Maßnahmen und den aktuellen Energiepreisen ab. Während sich einfache Dämmmaßnahmen oft innerhalb von 5–10 Jahren rentieren, kann es bei komplexeren Sanierungen länger dauern.

Was passiert, wenn ich eine Förderung beantrage, aber die Sanierung nicht umsetze?

Wird die Sanierung nicht wie beantragt durchgeführt, muss die Förderung zurückgezahlt werden. Zudem können Bearbeitungsgebühren anfallen. Daher sollte vor Antragstellung eine genaue Planung erfolgen.

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