50 bis 60 Billionen US-Dollar – das ist die Summe, die benötigt wird, um in den nächsten 25 Jahren eine globale Klimaneutralität zu erreichen. Angesichts von Herausforderungen wie Wasserknappheit, Biodiversitätsverlust und Krankheiten, die der Klimawandel, besonders in Entwicklungs- und Schwellenländern, mit sich bringt, nimmt die Bedeutung von nachhaltigen Investitionen stetig zu. Besonders Impact Investments – also Investitionen, die eine konkrete positive soziale oder ökologische Wirkung haben – können hier zu einem wichtigen Hebel werden. Gleichzeitig gibt es immer mehr Anleger, für die Nachhaltigkeit bei ihrer Geldanlage ein wichtiges Auswahlkriterium ist. In diesem Blogartikel erfahren Sie, was Impact Investing ist, wie es sich von anderen nachhaltigen Anlageformen unterscheidet und welche Möglichkeiten es für Sie als Anleger gibt.
Unter Impact Investing versteht man Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite vor allem eine messbare, soziale oder ökologische Wirkung erzielen sollen.
Unter Impact Investing versteht man Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite vor allem eine messbare, soziale oder ökologische Wirkung erzielen sollen.
Was ist Impact Investing?
Beim Impact Investing handelt es sich um eine Anlageform, bei der neben einer finanziellen Rendite vor allem auch eine messbare soziale oder ökologische Wirkung erzielt werden soll. Ziel von Impact Investments ist es, den Status Quo durch nachhaltige Faktoren zu verbessern und nachhaltige Entwicklung zu fördern. Als Grundlage dienen die 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen, wie z. B. Armut und Hunger zu beenden, gleichberechtigte Bildung zu fördern, Geschlechtergleichstellung zu erreichen und Zugang zu nachhaltiger Energie für alle sicherzustellen.
Impact Investing soll Lösungen für diese globalen Herausforderungen ermöglichen und schließt die Lücke zwischen rein renditeorientierten Anlagen und Spenden. Geprägt wurde der Begriff Impact Investing in den 2000ern durch die Rockefeller Stiftung2.
Als vier Kernmerkmale von Impact Investing3 gelten:
Intentionalität bzw. Absicht: Der Wunsch, einen bewussten Beitrag zu positiven sozialen und ökologischen Auswirkungen zu leisten, steht im Mittelpunkt.
Nachweis: Um gute und intelligente Investment-Lösungen zu entwickeln, werden Impact-Daten genutzt.
Management: Die Performance des Investments muss gemessen und das Investment zum gewünschten Impact hin gemanaged werden.
Beitrag: Die Investments werden mit der Intention getätigt, neben einer finanziellen Rendite einen positiven, messbaren Beitrag zu leisten und das Wachstum von Impact Investments zu fördern.
Voraussetzungen für Impact Investing sind z. B. Chancengleichheit, die Einhaltung von Menschenrechten, nachhaltige Produktion und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Möglichkeiten für Impact Investments gibt es vor allem in den Bereichen erneuerbare Energien, Gesundheit, Bildung, Grundversorgung, nachhaltige Landwirtschaft und Mikrofinanzkredite.
Die Bedeutung von Impact Investing
Schätzungen zufolge müssten in den kommenden Jahren 50 bis 60 Billionen US-Dollar in grüne Infrastruktur investiert werden, um eine globale Klimaneutralität bis 2050 zu realisieren1. Fünf bis sieben Billionen US-Dollar müssten zudem jährlich für die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (17 Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen ausgegeben werden.4
Laut einer Studie von JP Morgan setzen rund drei Viertel der deutschen Anleger bereits auf nachhaltige Geldanlagen5. Gleichzeitig gibt es noch viele Menschen, die dem Thema der nachhaltigen Geldanlage verunsichert gegenüberstehen. Eine Umfrage des Bundesverbands deutscher Banken (BdB) zeigte, dass rund 50 % der Befragten nicht wussten, was sich hinter dem Begriff „nachhaltige Geldanlage“ verbirgt. Dies galt insbesondere für Menschen, die noch nicht investiert haben6. Gerade mit Hinblick auf die hohen Investitionen, die für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele erforderlich sind, ist es wichtig, nachhaltige Geldanlagen und insbesondere Impact Investing für mehr Menschen zugänglich zu machen – denn das Interesse an dieser Anlagekategorie ist vorhanden.
Bisher ist der Bereich des Impact Investings vor allem von institutionellen Anlegern oder Family Offices stark besetzt – 2017 war bereits ein Drittel der Family Offices im Bereich Impact Investing engagiert7 und der Anteil dürfte in den vergangenen Jahren noch gewachsen sein.
Auch wenn beim Impact Investing nicht die finanzielle Rendite im Vordergrund steht, haben Untersuchungen gezeigt, dass solche Investments die Erwartungen der Investoren teilweise übertreffen8. Generell kann sich ein nachhaltiges Portfolio sogar besser als ein klassisches Portfolio entwickeln7 und ESG-Kriterien einen positiven Einfluss auf die Rendite haben9.
Es gibt vielfältige Möglichkeiten für Anleger, Impact Investing zu betreiben. Ein paar Beispiele sind:
Investments in erneuerbare Energien: Eine beliebte Möglichkeit für Impact Investments sind Investitionen im Bereich erneuerbare Energien. Das investierte Kapital fördert Projekte wie Photovoltaik- oder Windkraftanlagen, die einen Beitrag dazu leisten, den Anteil fossilen Stroms zu reduzieren und somit auf eine klimaneutrale Zukunft einzahlen. Bei Exporo können Anleger bereits ab einem Betrag von 500 € in Projekte der erneuerbaren Energien, wie Photovoltaikanlagen, investieren. Weitere Möglichkeiten, in erneuerbare Energien zu investieren, sind zum Beispiel Investments in Windkraft, eine Anlage in Solaraktien oder in Investitionen in Solarfonds.
Profitieren in dreifacher Hinsicht: Anteil an einem Markt mit enormem Potenzial, Beitrag zur Energiewende und Diversifikation des Portfolios mit zukunftsfähiger Assetklasse.
Impact Fonds: Impact Fonds sind spezielle Investmentfonds, die das Ziel verfolgen, neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven und messbaren Beitrag zur Lösung ökologischer und sozialer Probleme zu leisten. Die Wirkung (Impact) steht im Mittelpunkt dieses Investmentansatzes und hebt die Absicht hervor, eine konkrete, positive Wirkung auf Umwelt und Gesellschaft zu erzielen. Welche Arten von Impact Fonds es gibt, erfahren Sie hier.
Mikrofinanzfonds: Mit diesen Investments werden Kleinkredite an Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern vergeben, vor allem um Armut und Hunger zu bekämpfen. Diese Kredite sind z. T. jedoch umstritten, da sie oftmals hohe Zinsen haben und das Risiko für Investoren schwer einschätzbar ist. Daher ist es wichtig, sich vorab zu informieren, wie die Zinspolitik dieser Mikrokredite aussieht.
Green Bonds: Hierbei handelt es sich um grüne Anleihen, die zur Finanzierung nachhaltiger Projekte oder Unternehmen genutzt werden und die in der Regel von Staaten, Banken, Städten oder Unternehmen ausgegeben werden. Die Anleihen finanzieren z. B. energieeffiziente Neubauten oder Projekte der erneuerbaren Energien.
Social Impact Bonds: Diese Bonds fördern Projekte mit sozialem Mehrwert. In der Regel sind an diesen sektorenübergreifenden Kooperationen soziale Dienstleister, der Staat und wirkungsorientierte Investoren beteiligt. Die Investoren fördern soziale Maßnahmen, die vom Dienstleister umgesetzt und vom Staat inklusive Rendite zurückgezahlt werden. Beispiele sind die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, Gesundheit oder Inklusion und Bildung.
Gründe für Impact Investing
Neben einer Motivation, die eigene Geldanlage nach den persönlichen Werten auszurichten, gibt es einige Gründe, die Impact Investments für Anleger attraktiv machen:
Das Investment leistet einen Beitrag zu ethischen und sozialen Verbesserungen oder zum Klimaschutz
Ein Impact Investment fördert nachhaltiges Wirtschaften, z. B. eine Nutzung von sauberer Energie oder Sparsamkeit beim Umgang mit natürlichen Ressourcen
Transparenz zu Wirkung und Wirtschaften eines Unternehmens werden gefördert
Durch ein Investment in besonders nachhaltige oder innovative Projekte und Unternehmen, die zukunftsgerichtet arbeiten, kann eine höhere Rendite erzielt werden
Geld ist Macht – diese kann genutzt werden, indem mit den eigenen Investments nachhaltige Unternehmen und Projekte gefördert und der Sektor der Impact Investments gestärkt werden
Impact Investing betreiben und messen
Die Entscheidung, welche Form von Impact Investing sich für das eigene Portfolio eignet, ist sehr individuell und muss zur persönlichen Anlagestrategie passen.
Folgende Fragen können Anleger, die Impact Investing betreiben möchten, sich zu Beginn stellen:
Was soll mein Investment bewirken? Welches der Nachhaltigkeitsziele möchte ich durch mein Investment fördern?
Wer sind die Stakeholder, die von dem Investment profitieren?
Wie viel Impact wird durch mein Investment erzielt?
Welchen Beitrag leistet mein Investment? Wie sähe die Situation ohne das Investment aus?
Gibt es Risiken oder ungewollte Begleiterscheinungen bei meinem Investment?
Nachdem man sich für ein Investment entschieden hat, ist es wichtig zu wissen, wie man den Impact seines Investments messen kann. Die Wirkung eines Impact Investments muss stets intendiert, direkt und nachweisbar sein.
Zum einen müssen Unternehmen klare Absichten definieren, welchen Impact sie mit ihrem Geschäftsbetrieb verfolgen und müssen diese Ziele bewerten und quantifizieren. Diese Definition von konkreten, positiven Auswirkungen bietet Anlegern eine gute Bewertungsgrundlage. Bei einem Investment in erneuerbare Energien beispielsweise erfahren Anleger, wie viel grüner Strom mit dem durch das Investment geförderte Projekt erzeugt wird.
Seit 2018 bieten auch die Impact Reporting and Investment Standards (IRIS+) eine Orientierung. Diese liefern einen Katalog mit standardisierten Kennzahlen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Beispiele für Kennzahlen zur Wirkungsmessung sind z. B. die Fläche aufgeforsteter Wälder, die Anzahl neu geschaffener Arbeitsplätze und die Anzahl verteilter Moskitonetze.
So unterscheidet sich Impact Investing von anderen nachhaltigen Anlageformen
Impact Investing ist eine Form des nachhaltigen Investierens, die über das Investieren nach ESG-Kriterien und Investments nach Socially Responsible Investing (SRI)-Richtlinien hinausgeht. Eingeordnet werden kann diese Anlageform zwischen renditeorientierten Kapitalanlagen und Spenden.
Im Kern übernehmen Impact Investments die Grundidee hinter ESG-Investments und SRI und erweitern diese durch die Festlegung konkreter messbarer ökologischer oder sozialer Ziele.
Nachhaltiges Investieren
Traditionelles Investieren
Social Responsible Investing
Impact Investing
Spenden
Generierung wettbewerbsfähiger Renditen
Minderung von ökologischen, sozialen und Governance-Risiken
Aktive Verfolgung von ökologischen, sozialen und Governance-Möglichkeiten
Erbringung messbarer, hochwirksamer Lösungen
Verzinster Rückfluss von Kapital
Quelle: Diese Grafik ist erstellt auf Grundlage von Petrick/Birnbaum: Social Impact Investing in Deutschland 2016: Kann das Momentum zum Aufbruch genutzt werden? Bertelsmann Stiftung, Gütersloh, 2016, S. 14.
Innerhalb des Spektrums nachhaltigen Investierens gibt es verschiedene Abstufungen, wobei ESG- und SRI-Investments eher nach Ausschlusskriterien handeln, während Impact Investing konkrete Auswirkungen fokussiert.
ESG-Screening: Hier handelt der Investor nach Ausschlusskriterien und exkludiert Investitionen mit negativen sozialen, ökologischen oder ethischen Geschäftsmodellen, z. B. die Tabak- oder Rüstungsindustrie.
ESG-Integration: Ökologische, ethische oder soziale Kriterien fließen bewusst in die Investmententscheidung ein und sollen im Investment abgebildet werden.
Best-in-class: Diese Abstufung umfasst die jeweiligen ESG-Leader einer Branche.
Impact Investing: Hier steht das Wirkungsziel im Vordergrund: Die Investments sollen einen positiven, ökologischen oder gesellschaftlichen Wandel bewirken. Im Gegensatz zu ESG-Investments, die eine Rendite auf Marktniveau anstreben (Finance-First-Ansatz) steht hier das Wirkungsziel an erster Stelle (Impact-First-Ansatz).
Fazit
Impact Investing bietet Investoren eine attraktive Möglichkeit, die persönlichen Werte aktiv in die eigene Investmentstrategie einzubinden, und durch Investments gleichzeitig einen positiven Beitrag zur Gesellschaft oder zum Klimaschutz zu leisten.
Mittlerweile gibt es vielfältige Anlageoptionen, die neben einem positiven Impact auch überzeugende Renditen bieten. Angesichts der globalen Herausforderungen wird der Markt des Impact Investings zunehmend an Bedeutung gewinnen und sich das Investmentangebot für Anleger vergrößern.
Disclaimer: Wichtige Hinweise zu unseren Blogbeiträgen
Die auf unserer Blogseite bereitgestellten Informationen dienen ausschließlich zu Informationszwecken und stellen keine Anlageberatung dar. Unsere Beiträge und Kommentare sollen allgemeines Wissen und Perspektiven zu Finanzen und Immobilieninvestments vermitteln, jedoch sollten sie nicht als konkrete Handlungsempfehlungen oder Anlagestrategien interpretiert werden. Bitte beachten Sie, dass die Finanzmärkte volatil sind und Risiken beinhalten. Bitte beachten Sie auch, dass sich die Finanzmärkte ständig weiterentwickeln und sich Gesetze ändern können.
Was sind Projekte der erneuerbaren Energien?
Projekte der erneuerbaren Energien sind Projekte, die sich auf die Entwicklung und Nutzung erneuerbarer Energien konzentrieren. Diese Projekte haben das Ziel, saubere und nachhaltige Energiequellen zu erschließen, um den Bedarf an fossilen Brennstoffen zu reduzieren und den Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern. Einige Beispiele für Renewable-Projekte sind: Solarparks und Solaranlagen, Windparks, Wasserkraftwerke, Biomasseanlagen usw. Diese Projekte werden von Investoren, Energieunternehmen, Regierungen und anderen Akteuren finanziert und entwickelt, um den Übergang zu einem nachhaltigeren und kohlenstoffarmen Energiesystem zu fördern.
Was sind die Vorteile eines Investments in ein Projekt der erneuerbaren Energien?
Nachhaltige Energiezukunft: Investitionen in erneuerbare Energien tragen zur Entwicklung einer nachhaltigen Energiezukunft bei. Durch den Ausbau von Solar-, Wind- und anderen erneuerbaren Energiequellen können Investoren dazu beitragen, den Übergang von fossilen Brennstoffen zu sauberen, kohlenstoffarmen Energiequellen zu beschleunigen und den Klimawandel zu bekämpfen.
Wachstumsmarkt: Der Markt für erneuerbare Energien wächst stetig. Regierungen auf der ganzen Welt setzen verstärkt auf erneuerbare Energien, um Energieversorgung sicherzustellen und ihre Klimaziele zu erreichen.
Diversifikation des Portfolios: Investitionen in erneuerbare Energien ermöglichen eine Diversifikation des Anlageportfolios. Durch die Ergänzung von Investitionen in traditionelle Anlagen wie Aktien und Anleihen um erneuerbare Energien können Investoren ihr Risiko streuen und potenzielle Renditen aus einem wachsenden Sektor erzielen.
Welche Art von Projekten im Bereich der erneuerbaren Energien bietet Exporo zur Zeit an?
Bisher bietet Exporo das Investment in Projektentwicklungen von Photovoltaik-Aufdachanlagen an.