Der Zins stellt das entscheidende Kriterium einer konservativen Geldanlage dar. Bei vermieteten Immobilien erbringen Mieteinnahmen einen stabilen Renditebeitrag. Daher wird das nicht eigengenutzte Haus aufgrund seiner wiederkehrenden Mieterlöse als Zinshaus bezeichnet.
Der Begriff wird insbesondere auf dem deutschsprachigen Immobilienmarkt verwendet. In der Schweiz und in Österreich sind Zins-, in Deutschland Mietshäuser als Ausdruck populärer. Es handelt sich um Mehrfamilienhäuser, deren alleinige® Eigentümer bzw. Eigentümergemeinschaft die Wohneinheiten an verschiedene Nutzer vermietet. Diese zahlen an den Investor einen monatlichen Mietzins bzw. eine regelmäßige Miete. Die Immobilien werden ausschließlich zu Wohnzwecken genutzt und befinden sich überwiegend in privater Hand. Sie bilden eine eigene Assetklasse im Bereich Wohnimmobilien, zu der neben den Zinshäusern auch Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen gehören.
Ursprünglich waren mit Zins- oder Mietshäusern nur Gebäude gemeint, die vor dem Ende des zweiten Weltkriegs 1945 errichtet wurden. Wegen ihres aufwendigen Baustils und luxuriöser Fassaden stehen diese Häuser meist unter Denkmalschutz. Auch die Mietverträge werden in Zinshäusern von Generation zu Generation vererbt, so dass Leerstand für Vermieter selten ein Thema ist. Inzwischen werden aber auch neuere Immobilien mit mehreren vermieteten Wohnungen darunter eingeordnet.
Besonders in den Metropolen sind Zinshäuser gefragte Bestandsobjekte. In Großstädten und Ballungszentren wird die Nachfrage durch die zunehmende Wohnungsknappheit angeheizt. Auch in erstklassigen Lagen kleinerer Großstädte sind Mietshäuser lukrativ. Die niedrigen Zinsen erhöhen die Attraktivität von Zinshäusern als Kapitalanlage. Die Objektpreise sind deshalb für die besten Lagen in den letzten Jahren enorm gestiegen.
Hohe Mietquoten und steigende Mieten für Privathaushalte begünstigen den Zinshauskauf. Hinzu kommt, dass aufgrund des Nullzinsniveaus Alternativen im Anleihe- und Einlagenbereich fehlen. Traditionell sind weltweit vermögende Investoren an Immobilieninvestitionen im klassischen "Mietland Deutschland" interessiert.
Das Angebot an Zinshäusern ist jedoch begrenzt. Den steigenden Preisen in deutschen Großstädten wie Berlin, Hamburg oder München können Investoren durch Neubauten in weniger gefragten und dennoch attraktiven Regionen im Umland der großen Städte begegnen. Der Markt ist ein Vermietermarkt, da die Nachfrage nach angemessenem Wohnraum in Wachstumsregionen auch künftig zunimmt.
Auf dem engen österreichischen Markt haben die Renditen in den letzten Jahren aufgrund steigender Preise und Aufwendungen für Sanierung sowie Instandhaltung nachgegeben. Gebäude aus der Gründerzeit wurden beispielsweise eher abgerissen als saniert und Zinshäuser verstärkt zum Verkauf angeboten. Die Mindestpreise für die Häuser stiegen an, während die Maximalpreise konstant hoch blieben.
Kapital in ein Zinshaus zu investieren, bringt eine gute und sichere Rendite von ca. 3 bis 6 Prozent, oft über Jahrzehnte. Sie liegt damit über der Rendite vergleichbarer Eigentumswohnungen, die Verwaltungskosten sind relativ niedriger. Die Höhe des Ertrags hängt von Lage, Bauzustand, Alter der Immobilie und ihrer Vermietungssituation ab. Anleger müssen nicht mit großen Schwankungen ihrer Ergebnisse wie bei Aktien rechnen. Das Kapital ist gleichzeitig durch die Investition in Substanz vor der Inflation geschützt. Vermieter erwirtschaften stabile monatliche Einnahmen. Gerade in Innenstadtbereichen wachsender Städte lohnt sich der Erwerb eines Zinshauses. Durch weitere Investitionen in die Zinshäuser lassen sich Wertsteigerungen und höhere Mieterträge erzielen.