Ein Sparplan ist per Definition ein Vertrag zwischen einem Anleger und einer Bank oder einer Kapitalanlagegesellschaft zur regelmäßigen Einzahlung von Beträgen in eine Kapitalanlage wie beispielsweise ETFs, Wertpapiere oder Fonds. Die Einzahlungen der Sparrate erfolgen dabei häufig in monatlichen Intervallen. Denkbar sind jedoch auch andere Zeitintervalle, wie z.B. ein wöchentlicher Rhythmus. Anleger haben unterschiedliche Möglichkeiten und können verschiedene Vorteile von Sparplänen nutzen.
Mit einem Sparplan können Anleger in regelmäßigen Abständen feste Beträge, die sogenannte Sparrate, in Finanzprodukte investieren. So wächst das gesparte Geld im Lauf der Zeit. Durch positive Wertentwicklungen beispielsweise der Aktien, Fonds oder Indizes und eventuell ausgeschüttete Dividenden werden Erträge, die sogenannte Rendite, erwirtschaftet und das Vermögen wächst.
Anleger können sich zwischen folgenden Arten von Sparplänen entscheiden:
In der Praxis der Finanzwirtschaft sind darüber hinaus weitere Ausprägungen von Sparplänen zu finden. Anleger verfügen somit grundsätzlich über die Möglichkeit, ihre individuelle Sparneigung zu berücksichtigen. Dazu gehören auch Kapitalanlagen, welche in Rohstoffe, wie etwa Gold oder Silber, investieren sowie Kapitalanlagen in Immobilienprojekte, wie Wohn-, Handels- oder Gewerbeimmobilien.
Der Banksparplan bezeichnet den Vermögensaufbau mittels eines Bankkontos, z.B. mit einem Tagesgeld- oder Festgeld-Sparplan. Auf den investierten Betrag werden in regelmäßigen Abständen Zinsen gutgeschrieben. In der Regel werden monatlich festgelegte Sparraten vom Girokonto auf das Sparkonto eingezahlt, um so ein größeres Vermögen anzusparen oder Geld privat für die Altersvorsorge zurückzulegen. Anders verhält es sich beispielsweise beim Sparbrief, der als Wertpapier mit einer festen Laufzeit einmalig gekauft wird. Die Geldanlagen, welche mit einem Banksparplan bespart werden, unterliegen in der Regel der gesetzlichen Einlagensicherung. Sie gelten demzufolge als besonders sichere Geldanlage.
Mit einem Fonds-Sparplan investieren Anleger regelmäßig in einen Investmentfonds. Im Vergleich zu einer Geldanlage auf einem Bankkonto ist das Fondsparen als risikoreicher zu bezeichnen. In Abhängigkeit vom ausgewählten Fonds hat der Anleger allerdings nicht nur ein höheres Risiko, sondern auch die Chance auf eine höhere Rendite. Fonds-Sparpläne werden häufig ab einer Sparrate von 50 Euro und mit deutlich besseren Zinsen als bei einem Banksparplan angeboten. Es ist üblich, dass die Sparraten – genau wie bei Banksparplänen – kostenlos ausgesetzt werden können, sofern es der Anleger wünscht.
Ein ETF-Sparplan ist eine beliebte Variante des Fonds-Sparplans. Er kennzeichnet sich durch die regelmäßige Anlage eines Betrags in börsengehandelte Indexfonds. Das sind Fonds mit dem Ziel, die Entwicklung bestimmter Indizes, wie beispielsweise den DAX, nachzubilden. Durch die breite Diversifikation haben ETF-Sparpläne ein geringeres Risiko als vergleichbare Produkte.
Beim Bausparvertrag schließt der Anleger einen Vertrag mit der Bausparkasse. Während der Sparphase zahlen Anleger regelmäßig Beiträge ein, bis das Vermögen ein vorher festgelegtes Ziel erreicht. Anschließend kann das Darlehen zu einem günstigen, im Voraus festgelegten Zinssatz ausgezahlt werden. Bausparverträge dienen typischerweise dem Kauf, Bau oder der Renovierung einer Immobilie.
Ein Zertifikate-Sparplan ist eine besondere Form des Vermögensaufbaus, welche verschiedenste Anlageformen darstellen kann. Alle Zertifikate-Anlageformen beinhalten das sogenannte Emittenten-Risiko, also das Risiko, dass der Aufleger der Zertifikate insolvent geht und das Geld nicht mehr zurückzahlen kann.
Der Riester-Sparplan ist eine staatlich geförderte Besparung von ausgewählten Kapitalanlagen zur privaten Altersvorsorge. Die Förderung besteht aus Zulagen und gegebenenfalls Steuervorteilen, die dazu beitragen, das angesparte Vermögen bis zum Rentenalter zu erhöhen. Anleger zahlen regelmäßige Beiträge in den Riester-Sparplan ein, die dann in verschiedene Anlageformen wie Fonds, Versicherungen oder Banksparpläne investiert werden.
Während bei einem Sparplan kontinuierlich Anteile an Finanzprodukten wie Aktien, Indexfonds oder Zertifikaten gekauft bzw. kleinere Sparraten angelegt werden, erfolgen Einmalanlagen nur zu einem bestimmten Zeitpunkt und gehen meist mit dem Investment eines größeren Betrags einher.
Sparpläne unterscheiden sich in verschiedener Hinsicht von einer Einmalanlage. So werden bei einem Fonds-Sparplan etwa unterschiedliche Anteilsmengen gekauft. Dies hängt mit dem Kurs des Fonds zusammen. Während der Anleger mithilfe eines Sparplans sowohl in wirtschaftlich günstigen wie auch in wirtschaftlich ungünstigen Zeiten Investmentfondsanteile kauft, ersteht der Anleger bei einer Einmalanlage nur zu genau einem Kaufpreis seine Anteile.
Ob der Preis einer Einmalanlage oder der durchschnittliche Kaufpreis aus dem Sparplan vorteilhafter ist, hängt somit von dem Investmentgeschick des Anlegers oder Beraters ab. Untersuchungen zufolge ist das regelmäßige Sparen mithilfe des Sparplans vorteilhafter, da sich der Anleger automatisch antizyklisch verhält. Der Effekt wird in der Finanzwirtschaft als Cost Average Effekt bezeichnet.
Für einen Sparplan kann die staatliche Förderung einiger Produkte sprechen. Sowohl bei Riester-Sparplänen als auch bei Rürup-Sparplänen und Bausparverträgen können bestimmte Anleger staatliche Boni erhalten und somit ihre Rendite erhöhen. Allerdings sind diese staatlichen Zuschüsse an eng abgegrenzte Bedingungen geknüpft.
Ein weiterer Vorteil von Sparplänen ist außerdem der psychologische Effekt des regelmäßigen Sparens. Denn das Geld, welches ein Anleger in seiner Sparrate fest verplant hat, kann er nicht für andere Investitionen ausgeben. So wird er also „zum Sparen gezwungen".
Die Nachteile von Sparplänen liegen vor allem in den Kosten. So entstehen Abschluss- und Verwaltungskosten, einschließlich einmaliger Gebühren und jährlicher Verwaltungsentgelte. Zusätzlich fallen beim Kauf von Anlageprodukten wie Fonds oft Ausgabeaufschläge oder Kaufgebühren an. Zu den laufenden Kosten gehören Verwaltungsgebühren, die regelmäßig als Prozentsatz des angelegten Betrags berechnet werden, sowie mögliche Performancegebühren, die von der Wertentwicklung der Anlage abhängen.
Der neue Sparplan für Immobilien