Die Inflation beschreibt den stetigen Anstieg des Preisniveaus einer Volkswirtschaft, der sich auf Wirtschaftssubjekte wie Verbraucher auswirken kann. Der Wert des Geldes sinkt bei der Inflation und Sie können sich für den gleichen Geldbetrag weniger kaufen als zuvor.
Unter Inflation versteht man den Anstieg der Geldmenge im Umlauf und das damit zusammenhängende steigende Preisniveau. Die Preise sämtlicher Güter im Euroraum steigen also kontinuierlich an und man kann sich für einen Euro weniger kaufen als zuvor. Ein Euro ist somit also weniger wert.
Die Deflation ist das Gegenteil einer Inflation. Hier sinken die Preise für das Güterangebot und Dienstleistungen langfristig und der Wert des Geldes steigt an. Die Deflation hat, wie die Inflation, negative Auswirkungen auf die Wirtschaft in einem Staat oder Land wie bspw. in Deutschland. Das liegt daran, dass Unternehmen auf die sinkenden Verbraucherpreise reagieren müssen durch bspw.: das Optimieren der Einkaufsprozesse, stärkere Verhandlungen bei Zulieferern, ggf. Entlassung von Arbeitskräften, Senken von Löhnen oder dem Reduzieren der Produktion. Unternehmen machen insgesamt wohl weniger Gewinn. Verbraucher reagieren ebenfalls auf die Deflation, und zwar mit weniger Konsum, da sie ständig auf einen günstigeren Preis hoffen.
Weitere Folgen sind, dass Banken und Notenbanken weniger Kredite herausgeben und der Wert der Schulden ansteigt.
Eine Inflation kann grundsätzlich zwei Ursachen haben: Die Gründe für die Entstehung der Inflation können im monetären Bereich liegen, insbesondere in Bezug auf die im Umlauf befindliche Geldmenge, aber auch im Ungleichgewicht zwischen Güterangebot und Nachfrage auf dem Markt.
Die Inflation, verursacht durch die Europäische Zentralbank (EZB), entsteht, weil die EZB die Liquidität auf dem Finanzmarkt erhöhen möchte. Durch die Erhöhung der Marktliquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) können Verbraucher mehr Geld ausgeben. Darauf folgt ein Anstieg der Nachfrage. Das führt wiederum zu einem Preisanstieg, weil sich aufgrund der höheren Nachfrage die Geldmenge schneller als die vorhandenen Güter vermehrt. Die Nachfrage ist größer als das Güterangebot.
Eine weitere mögliche Ursache sind Erhöhungen der Produktionskosten, wie zum Beispiel die Steigerung des Lohnes oder steigende Rohstoffpreise. Da die Unternehmen nach wie vor Gewinn erwirtschaften möchten, erhöhen sie ihre Preise, wodurch der Wert des Geldes sinkt.
Werden Geldbeträge durch die Inflation entwertet, sinkt auch der reale Wert von Forderungen. Davon profitieren vor allem Schuldner, während die Inflation Gläubigern dementsprechend mehr schadet. Den größten Vorteil hat deshalb der Staat, denn: Ist die Inflationsrate höher als der Zins, zu dem er sich Geld geliehen hat, gehen die Schulden zurück.
Zum einen können auch Notenbanken Einfluss auf die Inflation ausüben, indem sie den Leitzins erhöhen. Das führt dazu, dass die Vergabe von Krediten unattraktiver und das Geld gleichzeitig knapper wird. Die Knappheit wiederum führt zu einem steigenden Geldwert und niedriger Inflation.
Zum anderen ist die Politik teilweise in der Lage die Inflation zu steuern, indem beispielsweise Steuern oder Verbraucherpreis- und Gehaltsbindungen verändert beziehungsweise festgelegt werden.
So ist die Inflation, solange sie nicht zu groß wird, oftmals auch gewollt. Dies ist der Fall, wenn zum Beispiel Preise in eine andere Richtung gelenkt werden sollen oder Staatsschulden abgebaut werden müssen.
Die Entwicklung einer Inflation kann sich auch negativ auf Wirtschaftssubjekte und die Geldpolitik auswirken:
Besonders für Sparer kann die Entwicklung einer Inflation ein großer Nachteil sein, da auch die Sparanlagen der Entwertung des Geldes unterliegen.
Aber auch für Arbeitnehmer bedeutet eine starke Inflation viele Nachteile, weil die Kaufkraft ihres Lohnes abnimmt und der Lohn in der Regel nicht direkt der Inflation angepasst wird. Zudem entstehen Nachteile für Gläubiger. Denn der reale Wert der Darlehen mindert sich, wenn das Geld an Wert verliert.
In Deutschland ermittelt das Statistische Bundesamt die Daten zur Inflationsmessung wie Veränderungsrate und Verbraucherpreisstatistik, in anderen Ländern im Euroraum ist das Bundesamt für Statistik dafür zuständig. Die Inflation wird mit Hilfe eines sogenannten Warenkorbs gemessen. In diesem Warenkorb befinden sich ausgewählte Waren und Dienstleistungen, die innerhalb eines Jahres von dem deutschen Durchschnittshaushalt konsumiert werden. Oftmals ändern sich die Preise von Jahr zu Jahr, sodass man die Preise des Warenkorbs eines Jahres mit dem vorherigen Jahr vergleichen und die Inflationsrate errechnen kann.
Die Inflationsrate stellt die volkswirtschaftliche Kennzahl dar, mit der das Ausmaß der Inflation gemessen wird. Der Verbraucherpreisindex stellt monatlich den Indexstand fest und misst die Preisentwicklung aller Güter und Dienstleistungen, die private Haushalte in Deutschland zu Konsumzwecken kaufen. Die Veränderungsrate des Verbraucherpreisindex zum Vorjahresmonat bzw. zum Vorjahr wird dann als Inflationsrate bezeichnet. Der Verbraucherpreisindex dient demnach insbesondere zur Messung der Geldwertstabilität. Aber auch in Verträgen werden Verbraucherpreisindizes oft verwendet, um langfristig laufende Zahlungen wie Mieten oder Unterhaltszahlungen anzupassen. Inwiefern die Güter bei der Berechnung des Verbraucherpreisindex bzw. der Inflationsrate in den Gesamtindex einfließen, ist im Wägungsschema festgehalten. Die Kernrate der Inflation schließt die Preise für Lebensmittel und den Energiesektor aus der Inflationsmessung aus, da sie stärkeren Schwankungen unterworfen sind, deren Ursachen nicht innerhalb der betrachteten Volkswirtschaft zu finden sind.
Neben der Inflationsrate ermitteln Wirtschaftssubjekte auch die Inflationserwartungen. Für die Prognose und Modellierung der zukünftigen Inflationsrate spielen Inflationserwartungen eine wichtige Rolle und werden von Zentralbanken für Entscheidungen in der Geldpolitik verwendet.
Man unterscheidet grundsätzlich zwei Arten der Inflation: nach Erkennbarkeit der Preissteigerung und Geschwindigkeit. Zu den Inflationsarten nach Geschwindigkeit gehören:
Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) ist der wesentliche Inflationsindikator für die Geldpolitik im Euroraum: Dabei hat die EZB einen jährlichen Anstieg des HVPI für das Euro-Währungsgebiet von unter, aber nahe 2 Prozent als Preisstabilitätsziel festgelegt.
Neben dem Wahrnehmen der Inflation durch die Geschwindigkeit, gibt es zudem die Erkennbarkeit der Preissteigerung als Inflationsart: