ETFs (Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Investmentfonds, die einen Index, zum Beispiel den DAX, abbilden. Der DAX verzeichnet regelmäßig den Aktienwert der 30 wichtigsten deutschen Unternehmen. Die Performance der ETF Investmentfonds entwickelt sich stets parallel zu der Wertentwicklung des DAX-Wertes. Ein DAX ETF bildet folglich immer den Basiswert der an der Börse gehandelten Aktie ab. Auch andere Länder haben einen Leitindex, zum Beispiel CAC40 (Frankreich), Nikkei (Japan), FTSE (Großbritannien) und Dow Jones (USA). Ein Index kann als Börsenbarometer angesehen werden, der bestimmte Anlagewerte der im Index verzeichneten Unternehmen zusammenfasst. Der Index des DAX ETFs entwickelt sich immer genauso wie der Aktien-Index. Das einfache Prinzip ist, dass der DAX ETF steigt, wenn der zugrundeliegende Aktien-Index an der Börse an Wert zulegt und sinkt, wenn der Basiswert einen Verlust verzeichnet. Die Anleger partizipieren von der Weiterentwicklung des Basiswertes zu 100 Prozent.
ETFs unterschieden sich von den klassischen Index-Fonds dahingehend, dass sie von den Anlegern eigenverantwortlich an der Börse gehandelt werden können. Den Zugang für diesen Börsenhandel bekommen Privatanleger über die Dienstleistung von Online-Brokern, bei denen sie ein Handelsdepot mit zugehörigem Verrechnungskonto eröffnen und eine Mindestkapitalsumme einzahlen. Auf diese Weise sind private Anleger in der Lage, ihren Börsenhandel eigenverantwortlich durchzuführen, ihre Fondsanteile schneller zu erwerben und zu verkaufen. Da die Abbildung der Indizes (Basiswerte an der Börse) vergleichsweise einfach ist, sind die Fondsgesellschaften nicht darauf angewiesen, ihre Fonds aktiv durch Fondsmanager verwalten zu lassen. Der direkte Handel an der Börse über Online-Broker spart Kosten und ist unkompliziert, weil die Anleger schnell und eigenständig auf sich verändernde Marktbedingungen reagieren und ihre Fondsanteile während der üblichen Handelszeiten jederzeit kaufen und verkaufen können. In dieser Hinsicht spielt auch die Kursfestsetzung eine wichtige Rolle. Exchange Traded Funds werden auf der Grundlage von Echtzeitkursen gehandelt, das heißt, ihr Kurs wird kontinuierlich an den Index des Basiswertes angepasst. Klassisch gehandelte Fonds reagieren dagegen nicht auf volatile Marktbewegungen und setzen den Kurs nur einmal am Tag fest, womit Anleger nicht nah am Marktgeschehen handeln können. ETF werden einer Ausgabegebühr, auch: Agio, veräußert. In dieser Hinsicht sind auch Ordergebühren, Spreads, Pips sowie die Geld- und Briefspanne (0,05 bis 0,5 %) zu beachten.
Mittlerweile steht fest, dass passiv gemanagte Fonds den aktiv gemanagten Fonds um Nasenlängen voraus sind, was vor allem daran liegt, dass es nur wenigen Fondsmanagern gelingt, ihren Vergleichsindex zu schlagen und damit eine bedeutende Rendite einzufahren. Zudem zeichnen sie sich häufig durch noch höhere Verwaltungsgebühren aus, die die Anlage-Rendite signifikant schmälern. Ein ETF hingegen bildet seinen Basiswert ohne aktives Zutun von Fondsmanagern 1:1 ab.
Neben den bekannten Leitindizes gibt es noch weitere Möglichkeiten, in ETFs zu investieren, zum Beispiel in Regionen, Länder oder Branchen. Investmentfonds nutzen die unbegrenzten Möglichkeiten, um Exchange Traded Funds aufzulegen und Nischen aufzubrechen. So haben Anleger die Möglichkeit, in einzelne Wirtschaftsbranchen zu investieren, für die eigene Aktienkörbe und Anlagekonzepte geschaffen werden, die die Basiswerte für die entsprechenden ETFs abbilden. Ein thematisch aufgelegter ETF wird als Zertifikat ausgegeben. Eng verwandt mit dieser Anlageklasse sind Rohstoff-Zertifikate, mit denen die Anleger in Rohstoffe wie Energie, Öl, Edelmetalle, Kaffee, Getreide oder Zucker investieren können. ETFs in Länder und Regionen bilden den Aktienindizes ausgewählter Regionen und Länder ab. Die Anleger partizipieren mit dieser Anlageklasse direkt an der Entwicklung dieser Aktienmärkte. Sie sollten allerdings über sehr gute Branchen-, Markt- und Länderkenntnisse verfügen, denn diese Anlageklassen sind stark abhängig von der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklung eines Landes oder einer Branche. Rohstoff ETF sind zudem zusätzlich abhängig von unsicheren Faktoren wie Ernte, Rohstoffabbau und Naturkatastrophen. Renten-Papiere werden in Form von Staats- und Unternehmensanleihen ausgegeben.Zu den bekanntesten ETF gehören die iShares der Investment Firma Black Rock und Indizes von MSCI, dem Finanzdienstleister Morgan Stanley Capital Investment.
Der ETF Handel ist trotz einiger Vorteile mit Risiken verbunden. Die Kursentwicklung kann sich in Zeiten stark fallender Märkte negativ auf die Fonds-Performance der Anleger auswirken, denn fallen die Basiswerte an der Börse, werden die entsprechenden Indexfonds mit in die Tiefe gerissen, was zu einem schmerzlichen Verlust des eingesetzten Kapitals führen kann. Hier zeigt sich ein Vorteil aktiver Fonds, bei denen Fondsmanager drohende Verluste durch entsprechende Maßnahmen kompensieren können. Allerdings besteht auch mit einem Depot bei einem Online-Broker die Möglichkeit einer Schadensbegrenzung, indem die automatische Funktion "Stop Loss" eingesetzt wird, die die jeweilige Position schließt, sobald eine zuvor definierte Kapitalsumme unterschritten wird und ein Kapitalverlust droht. In dieser Hinsicht ist zu erwähnen, dass sich Anleger, bevor sie sich für diese Geldanlage entscheiden, ausführlich mit diesem Thema beschäftigen müssen. Denn so einfach das Funktionsprinzip auch ist, so viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt es, in ETF-Fonds zu investieren. Die Investmentgesellschaften legen teilweise komplexe Finanzprodukte auf, die einen spekulativen Charakter verzeichnen. Diese Finanzprodukte sind eher für Profianleger und institutionelle Investoren geeignet, die den Finanzmarkt sehr genau kennen.
Ein erfolgreicher und langfristiger Vermögensaufbau geht immer mit einer entsprechenden Diversifikation des Risikos einher. Anleger sollten ihr Risiko breit streuen und ihr Kapital in verschiedene Anlagenklassen investieren. Die Auswahl der einzelnen Fonds und Exchange Traded Funds spielt eine entscheidende Rolle. So sollten von unsicheren Märkten abhängige Rohstoff-ETFs zum Beispiel ausschließlich als Zusatzoption zur der eigenen Anlagestrategie betrachtet werden.