Privatpersonen können Daytrading bzw. den Intraday-Handel als Hobby oder hauptberuflich ausüben. Daytrader sind spekulativ eingestellt, handeln nach einer klaren Strategie und besitzen eine hohe Risikokompetenz. Die Handelsstrategie dient der Begrenzung von Verlusten und muss zwingend umgesetzt werden.
Beim Intraday-Handel kaufen und verkaufen Trader Finanzinstrumente innerhalb kürzester Zeit, um von Kursdifferenzen zu profitieren. Während ein Investor sein Kapital langfristig über viele Jahre bindet, handelt der Daytrader während eines Tages. Er kann innerhalb von wenigen Minuten handeln oder nach einem Tag handeln und seine Wertpapiere verkaufen. Taggleicher Abschluss bedeutet, dass der Trader seine Wertpapierpositionen innerhalb eines einzigen Tages eröffnet und schließt. Trader spekulieren auf geringfügige Preisabweichungen von Finanzprodukten, um einen außergewöhnlich hohen Gewinn zu erzielen. Die enorm hohe Rendite resultiert jedoch nicht nur aus den Preisschwankungen während eines Börsentages, sondern auch aus einem vergleichsweise geringen Eigenkapitaleinsatz des Traders.
Beim einfachen Finanzprodukt wie einer Aktie treten in der Regel an einem einzigen Tag keine so großen Volatilitäten auf, dass sich das Trading lohnt. Daher handeln Daytrader mit von Basiswerten abgeleiteten Finanzinstrumenten: Derivaten. Basiswerte können Aktien, Zinsen, Rohstoffe, Indizes, Währungskurspaare oder Geldmarktinstrumente sein. Es wird gewettet, dass sich der Basiswert in eine bestimmte Richtung bewegt, also steigt oder fällt. Die gebräuchlichsten Derivate sind:
Innerhalb kürzester Zeit handeln Daytrader beispielsweise ein Derivat auf den DAX, das den Kurszuwachs der im Index enthaltenen Aktien potenziert. Das hängt mit der Hebelwirkung von Derivaten zusammen. Der Daytrader setzt nur einen Bruchteil des Geldes ein, das der Basiswert tatsächlich kosten würde. Der Hebel kennzeichnet das Verhältnis, um wie viel stärker das Derivat gegenüber dem Basiswert steigt oder fällt. Er vervielfacht den Gewinn, wenn der Trader in seiner Einschätzung richtig lag. Steigt der DAX um 4 Prozent, klettert der Derivate-Kurs bei einem Hebel von 4 um 16 Prozent. Derivate können an der Börse oder außerbörslich gehandelt werden.
Der Vorteil des Daytradings liegt darin, dass mit relativ kleinen Beträgen in einer kurzen Zeitspanne höchste Renditen erzielt werden können. Für den Tageshandel fallen niedrige Handelskosten an, so dass eine Fülle von Transaktionen an einem Tag möglich ist. Ein Daytrader kann mit der Vielfalt an Derivaten ebenfalls auf fallende Kurse von Handelsobjekten setzen. Da die Wertpapiere nicht über Nacht oder längere Zeiträume gehalten werden, entfallen permanente Kursrisiken.
Da sich Renditechance und Risiko von Finanzprodukten spiegelbildlich verhalten, wirkt sich der Kredithebel von Derivaten auf Verluste ebenso überproportional aus. Zudem besteht bei einigen Derivaten die Gefahr, dass der Trader Geld nachschießen muss, wenn die Sicherheitsleistung für das Geschäft unzureichend war, weil seine Spekulation nicht aufgegangen ist. Anderenfalls kann der Broker Positionen zwangsweise schließen. Im Derivatehandel ist es nahezu unmöglich, die Preisbildung der Finanzinstrumente eindeutig nachzuvollziehen. Der außerbörsliche Handel ist nicht reguliert und kann intransparent sein. Derivate unterliegen als Schuldverschreibungen dem Emittentenrisiko.
Daytradeing sind in der höchsten Risikoklasse eingestuft, dies geschieht nicht von ungefähr. Als Spekulant auf minimale Kursdifferenzen sollte man sich darüber im Klaren sein, dass exorbitante Renditen große Risiken beinhalten. Wird mit Kredithebel gehandelt, wirkt dieser, wenn sich der Trader verspekuliert hat, in die entgegengesetzte Richtung. Schnell ist ein Totalverlust des Kapitals eingetreten oder gar das übrige Vermögen durch die Nachschusspflicht gefährdet. Zu den Handelsvoraussetzungen gehören ein kostengünstiger und fairer Broker, der die Aufträge zuverlässig abwickelt, und ein leistungsstarker Computer mit den entsprechenden Tools. Bei den technischen Bedingungen kommt es vor allem auf die Geschwindigkeit an, mit der die Handelsplattform Transaktionen ausführt.
Ein erfolgreicher Daytrader verfügt über fundierte Wirtschaftskenntnisse, verfolgt aktuelle Nachrichten und kann ökonomische Zusammenhänge interpretieren. Die technische Analyse zählt zu den Instrumenten, die ein Daytrader beherrschen sollte, um Signale zum Handeln zu erkennen. Von den Brokern angebotene Fortbildungen, Webinare und Lehrmaterialien sollten Trader nutzen, um ihr theoretisches Fundament auszubauen. Für die praktischen Erfahrungen sind Demokonten nützlich. Jedoch erzielt kein Trader dauerhaft hohe Gewinne ohne rationelle Handelsstrategie. Daytrader müssen nach einem exakten Konzept, Plan oder einer Strategie vorgehen. Diese umfasst Festlegungen zu Tradingzeiten, Tradingprodukten, Chartsignalen, Kapitaleinsatz und was passiert, wenn Broker, Internet oder Hardware ausfallen. Das schließt ein, Verlusttage zu akzeptieren und Trades konsequent auszuwerten, um aus Fehlern zu lernen.
Daytrading kann erlernt werden. Wer beispielsweise zunächst über einen gewissen Zeitraum seine Verhaltensweisen beobachtet und mit fiktivem Geld übt, wird sich schneller die notwendigen Fähigkeiten aneignen. Broker halten Demokonten und Programme bereit, die Trader zur Auseinandersetzung mit dem Thema verwenden können. Einsteiger sollten sich jedoch nicht zu viel zutrauen. Es empfiehlt sich generell, nur das Kapital einzusetzen, das man übrig hat und ohne weiteres verlieren kann. Am Anfang sollten Trader nur kleine Summen riskieren.
Zusammenfassung:
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