Crowdinvesting (Crowd, engl.: Schwarm, Masse) ist eine Form der Schwarmfinanzierung, bei der sich Anleger mit meist kleineren Beträgen an einer Investition beteiligen (Immobilienprojekte, Startups etc.), um dadurch Gewinne zu erzielen. Die Rendite ist dabei der signifikanteste Unterschied zu anderen Schwarmfinanzierungen wie beispielsweise dem Crowdfunding.
Im deutschen Sprachgebrauch hat sich bislang vorwiegend der Begriff Crowdfunding etabliert – oft, ohne dabei die hinreichende Abgrenzung zu den verschiedenen Typen der Crowdfinanzierung zu berücksichtigen. Im Englischen hingegen werden unter dem Begriff Crowdfunding sämtliche Finanzierungen über die Gemeinschaft im Internet gefasst.
Das Crowdinvesting findet über darauf spezialisierte Plattformen im Internet statt, die verschiedene Projekte als Investitionsmöglichkeit anbieten. Die am häufigsten angebotenen Projekte stammen hier aus dem Bereich der Unternehmensfinanzierung und Immobilienprojektentwicklung.
Die Beteiligungsangebote auf den Crowdinvesting-Plattformen erfolgen dabei über verschiedene Anlageformen, wie eine stille Beteiligung, ein partiarisches Darlehen oder über Genussrechte.
Schon mit geringen Kapitalbeträgen kann damit in große oder auch weniger große Projekte investiert werden. Genussrechte und partiarische Darlehen (auch: Beteiligungsdarlehen) werden als sogenanntes Mezzanine-Kapital bezeichnet, einer Mischform von Eigen- und Fremdkapital. Den Einfluss und das Mitspracherecht der Investoren regelt der Anbieter von über Crowdinvesting finanzierten Projekten vertraglich.
Wie bei jeder Anlageform ist der Investor einem spezifischen Risiko ausgesetzt, das von vielen Faktoren abhängig ist. Ob ein Start-Up, in das investiert werden kann, einmal Gewinne erzielen kann, hängt also entscheidend vom Vertrauen seitens des Investors in die Geschäftsidee ab. Bei der Finanzierung von Immobilienprojekten ist es wichtig, die Informationen zu der Immobilie genau prüfen zu können. Weitere darüber können in diesem Whitepaper zum Thema Crowdinvesting für Immobilien kostenlos heruntergeladen werden.
2009 ging mit dem amerikanischen ProFunder die weltweit erste Crowdinvesting-Plattform online, nachdem wenige Jahre zuvor in der Musikbranche das Crowdfunding erstmals zur Anwendung kam, um Musikalben produzieren zu können. Die schottische Brauerei BrewDog startete 2011 eine beachtliche Kampagne mit Hilfe von Crowdinvesting, mit dem bis Ende 2013 knapp 4,5 Mio. Euro eingenommen wurden.
Crowdinvesting hat sich mittlerweile als eine ernst zu nehmende alternative Anlagemöglichkeit bewiesen, mit der sich nun auch die etablierten Anbieter von Kapitalanlagen auseinandersetzen. Der Markt ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, bis Ende 2014 sind etwa 37 Millionen durch Crowdinvesting in Deutschland finanziert worden.