Aufgrund des geringen Startkapitals entdecken immer mehr Kleinanleger die verlockenden Möglichkeiten des CFD-Handels. Aktienindizes und Währungspaare sind die beliebtesten Grundlagen der derivativen Finanzgeschäfte. Derivate sind Wertpapiere, deren Gewinn von der Entwicklung der Basiswerte, beispielsweise von Aktien, Anleihen, Rohstoffen, Indizes, Edelmetallen, ETFs, Devisen oder Zinsen, abhängt. Anleger spekulieren damit auf den Anstieg oder die Verringerung des Preises des oder der zugrundeliegenden Finanzinstrumente(s). Eine Art dieser abgeleiteten Finanzprodukte sind CFDs.
CFD heißt Contracts for Difference und bedeutet aus dem Englischen übersetzt: "Verträge im Austausch für den Unterschied" oder kürzer Differenzgeschäfte. Sie werden zu spekulativen Zwecken eingesetzt oder dienen dazu, ein Portfolio gegen Kursverluste abzusichern. CFDs werden hauptsächlich außerhalb der Börsen direkt über einen Broker oder Wertpapierhändler gehandelt. Dieser sollte bestimmten Anforderungen genügen, denn es geht um das Ausnutzen winziger Kursdifferenzen und minimaler Abweichungen. Der Broker bzw. Market Maker legt die Kauf- und Verkaufskurse für die Derivate verbindlich fest. Daher ist ein Vergleich der Konditionen und Bedingungen des CFD-Handels notwendig. Der Anleger erwirbt mit dem CFD eine Forderung gegen den Broker oder den Handelspartner, der das derivative Finanzinstrument bereitstellt und handelt.
Beim Broker muss ein Konto für den CFD-Handel eröffnet werden. Gewinne und Verluste von CFDs ergeben sich ganz einfach aus dem Unterschied bzw. dem Saldo von Einstiegs- und Verkaufskurs des Geschäfts. Setzen Anleger auf steigende Kurse, dann erwerben sie einen CFD, dessen Kurs beispielsweise bei einem DAX-Anstieg ebenfalls nach oben geht. Bei der Spekulation auf fallende Märkte, steigt der CFD-Preis, falls zum Beispiel der Goldkurs fällt. Die meisten CFDs ermöglichen außerdem das Ausnutzen eines Kredithebels zur Vervielfachung des Ertrags aus der Preisspekulation. Mit kleinem Geld sind hohe Gewinne zu realisieren: Es muss nicht der Basiswert selbst gekauft und bezahlt werden, sondern nur der geringe Preis des Derivates. Steigt dann die Aktie X um 8 Prozent und das Derivat hat einen Hebel von 5, klettert der Kurs des CFDs um 40 Prozent. Das heißt, der Kapitaleinsatz liegt bei 20 Prozent und ist fünfmal geringer als für die eigentliche Aktie. Dieser Geldwert wird als Margin oder Sicherheitsleistung bezeichnet, er liegt meist zwischen 1 und 100 Prozent des gehandelten Betrags und ist abhängig vom Basiswert. Trotz der niedrigen Kapitalaufwendung nimmt der Trader voll an der Wertentwicklung des Basiswerts teil, der Hebel wirkt jedoch auch in die andere Richtung. Hat sich der Anleger verspekuliert und die Aktie fällt um 4 Prozent, erleidet er bereits den Verlust seines gesamten eingesetzten Kapitals. Eine Nachschusspflicht über den eigentlichen Kapitaleinsatz hinaus ist seit Mai 2017 für Privatanleger in Deutschland per BaFin-Verfügung ausgeschlossen worden.
Im Vergleich zu anderen Anlagen wie Immobilien oder Gold bieten CFDs keine hohe Sicherheit. Dafür sind die Renditemöglichkeiten wie bei Aktien oder Devisen immens und durch den Kredithebel noch attraktiver. Die Liquidität dieser Kontrakte ist besser als bei Aktien und Anleihen sowie wesentlich höher als bei Immobilien. Im Vergleich zu Fonds oder Versicherungen sind CFDs sehr transparent und auch preiswerter.
Die Vorteile von CFDs kann man wie folgt zusammenfassen:
Folgende Nachteile bringt der Handel:
CFDs sind für kurzfristig orientierte Trades innerhalb eines oder weniger Tage vorgesehen. Sie eignen sich für einen begrenzten Anlegerkreis, der mindestens risikofreudig, besser spekulativ eingestellt ist. Der Käufer sollte ein gut informierter Trader sein, der Funktionsweise, Risiken und Handelsbedingungen dieser Derivate versteht und gut einschätzen kann, wie viel Kapital er beim Trading riskieren sollte. Kenntnisse zum Wertpapierhandel, Informationen über ökonomische Zusammenhänge und tagesaktuelle Ereignisse sowie ein leistungsstarker Rechner sollten zu den Grundlagen für CFD-Trader gehören. Wer anfangs mit fiktivem Kapital über ein kostenfreies Demokonto den Handel mit CFDs probt und einen lizensierten Broker mit moderner Handelsplattform nutzt, schafft beste Voraussetzungen für den CFD-Handel. Erforderlich ist es, mittels Stopp-Loss-Orders oder anderer Orderzusätze Verluste zu begrenzen und systematisch nach einer Anlagestrategie zu handeln. Auf diese Weise lassen sich die Stärken von Differenzkontrakten ausschöpfen.
CFDs sind derivative Finanzinstrumente, die zwar hohe Risiken aufweisen, jedoch überproportionale Gewinne versprechen. Sie zählen zu den transparenten Derivaten, die keinerlei Laufzeitbegrenzung oder Verlusten aufgrund des Zeitablaufs unterliegen. Zudem sind sie günstig hinsichtlich der Ordergebühren und Anleger können von fallenden Märkten profitieren. Die Hebelwirkung erlaubt es Tradern, mit relativ geringem Kapitaleinsatz außerordentliche Renditen zu erzielen, was allerdings auf die enormen Gefahren der Finanzprodukte hinweist. Anleger sollten nur so viel Geld einsetzen, das sie bedenkenlos verlieren können. Trader, die CFDs handeln, müssen stets ein Totalverlustrisiko einkalkulieren.