Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BlmA) verwaltet und verwertet Bundesliegenschaften und Immobilien. Sie ist eine Anstalt des öffentlichen Rechtes und hat ihren Hauptsitz in Bonn. Sie wird vom Bundesfinanzministerium beaufsichtigt. Bei ihrer Einrichtung wurden die Bundesforstämter und die Bundesvermögensverwaltung aufgelöst und das vorhandene Personal übernommen. Eine ihrer Hauptaufgabe ist das einheitliche Liegenschaftsmanagement und die Verwertung der dem Bund gehörenden Grundstücke. Sie muss außerdem den Raum- und Grundstücksbedarf für Bundeszwecke decken.
Seit ihrer Einrichtung am 1. Januar 2005 hat sich die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben von einem reinen Vermögensverwalter zum wichtigsten Immobiliendienstleister des Bundes entwickelt. In gerade einmal 10 Jahren hat die BImA die Aufgabe übernommen, das gesamte Immobilienportfolio des Bundes zu verwalten. Bisher wurden sämtliche Bundesimmobilien in verschiedenen Ressorts betreut, was einen hohen Verwaltungsaufwand mit sich brachte. Heute verwaltet die BImA nahezu alle Liegenschaften des Bundes und verkauft diejenigen, die für nicht mehr für Bundeszwecke benötigt werden. Müssen neue Dienstgebäude gebaut werden, übernimmt der Immobiliendienstleister des Bundes die Aufgabe als Bauherr und entwickelt passende Lösungen. Seit 2009 leistet die BImA mit energetischen Sanierungen einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz.
Jedes Jahr vermarktet die Gesellschaft für Immobilienwirtschaft etwa 230.000 Objekte, die der Bund nicht mehr benötigt. Die kommenden Jahre stellen die BImA vor große Herausforderungen, denn zahlreiche Strukturreformen der Bundeswehr und der Abzug vieler Streitkräfte, beispielsweise der Britenabzug, haben dazu geführt, dass zahlreiche militärisch genutzte Flächen in die zivile Nutzung überführt werden müssen. Zuvor wird das Potenzial der Liegenschaften mit Marktanalysen und Verwertungsmodellen erarbeitet. Gemeinsam mit den Kommunen werden dann neue städtebauliche Nutzungs- und Erschließungsprogramme entwickelt. Panzerschießbahnen und Heideflächen, Untertage-Materialdepots, Schlösser, Mehrfamilienhäuser oder Bunker – das Portfolio an Bundesliegenschaften ist extrem vielseitig. Nach Abzug der britischen Truppen sind insbesondere in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen Immobilien freigeworden, die nun zum Verkauf stehen. Es handelt sich hierbei in der Regel um Kasernen oder Wohnungen der Soldaten. Viele der Gebäude im Bundeseigentum stehen unter Denkmalschutz, wie zum Beispiel der Leuchtturm in Warnemünde oder die Villa Mumm in Frankfurt. Zu den außergewöhnlichen Objekten gehört auch der "Lange Eugen", das alte Bonner Abgeordnetenhaus auf dem UN-Campus, das von verschiedenen UN-Organisationen genutzt wurde.
Interessen des Landes müssen auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachtet werden. Deshalb werden auch bei diesem Umwandlungsprozess Kundennähe, immobilienwirtschaftliche Fachkenntnisse sowie Umweltschutzexpertisen immer bedeutsamer. Zum BImA-Portfolio gehören auch betreute Flächen des Nationalen Naturerbes. Diese zu verwalten, setzt gerade unter Aspekten der Nachhaltigkeit umfangreiches Know-how voraus. Auch bei dienstlich genutzten Bundesimmobilien müssen die Energiekosten gesenkt werden, was zum Beispiel durch energetische Sanierung erreicht wird. Damit trägt auch der Bund zum Klimaschutz bei. Aufgrund der Vielzahl und Komplexität der Objekte sind die Aufgaben der BImA sehr facettenreich, was den Dialog unter den beteiligten Partnern immer wichtiger macht.
30 regionale Teams, organisiert in Konversionsgesellschaften, bieten die Liegenschaften auf unterschiedliche Weise an. Interessenten können sie übers Internet, auf Auktionen, Messen oder via Inserat finden. Auf diese Weise wurden 2009 beispielsweise Teilflächen des früheren Flughafens Berlin-Tempelhof verkauft. Städte und Gemeinden können ganze Konversionsflächen direkt von der BImA erwerben. Daran schließt sich meist umgehend die Sanierung an. Die enge Zusammenarbeit mit Städten und Gemeinden ist vor allem bei der Notunterbringung von Flüchtlingen und Asylbewerbern von Bedeutung. Die BImA muss Unterstützung bei der Flüchtlingsunterbringung leisten. Staatliche und kommunale Einrichtungen können hier rasch zur Problemlösung beitragen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben kann bei der Suche nach geeigneten Objekten helfen und passende Immobilien an die Kommunen veräußern.
Die BImA bietet Kommunen den Erwerb von Grundstücken vergünstigt an, wenn sie künftig von der Allgemeinheit genutzt werden. Die Verbilligungsrichtlinie trat am 11. November 2015 in Kraft und soll den Kauf von Grundstücken für den sozialen Wohnungsbau und für die Unterbringung von Asylbewerbern attraktiver machen. Der Kaufpreisabschlag bei Konversionsliegenschaften ist bis auf 50 % des Kaufpreises begrenzt und wurde von 250.000 auf 350.000 € pro Kaufvertrag erhöht. Der Kaufpreisabschlag für Immobilien zur Unterbringung von Asylanten wurde von 100.000 auf 150.000 € erhöht und bleibt auf 80 % des Kaufpreises begrenzt.
Die vertraulichen Dokumente werden in einem geschützten Datenraum gesammelt, auf den kein Unbefugter Zugriff hat. Er steht Kommunen und beteiligten Partnern, auch Investoren und Interessenten an Bundesliegenschaften nach persönlicher Anmeldung zur Verfügung. Diese Datenräume sind bei Finanztransaktionen von Bedeutung. Befugte können sich direkt auf der Internetseite der BImA im virtuellen Datenraum anmelden.
Zentrale Aussagen: