Unter Bitcoins versteht man eine digitale Währung, also eine Währung, die online hergestellt wird. Solche Währungen werden auch als Kryptowährung bezeichnet. Kryptowährungen bestehen nicht aus Münzen oder Scheinen, wie man sie von dem Euro oder dem US-Dollar kennt. Sie werden überall auf der Welt elektronisch produziert und aufbewahrt. Herkömmliche Währungen werden dagegen von den Zentralbanken herausgegeben. Die nationalen Notenbanken haben ein wachsames Auge auf die Menge der Münzen und Scheine, die sich im Umlauf befinden. Bei einer Kryptowährung ist das anders. Sie unterliegt keinerlei Kontrolle und wird völlig dezentral gehandelt. Das Netzwerk der Produzenten steuert sich letztlich durch Angebot und Nachfrage über den Kurs selbst. Ein Eingreifen von staatlicher Seite zur Kontrolle der Kurse gibt es nicht.
Im Prinzip können Bitcoins in der normalen Wirtschaft und im Handel ganz normal zum Bezahlen genutzt werden. Damit erfüllen sie eine Zahlungsfunktion wie jede andere klassische Währung. Sogar das Trading – der professionelle Handel mit Finanzinstrumenten wie Fremdwährungen oder Rohstoffen – ist mit der digitalen Währung möglich.
Über die Entstehung der Kryptowährung ranken sich bis heute viele Geschichten. Es gilt als wahrscheinlich, dass der Erfinder unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto aufgetreten ist. Unklar ist, ob sich hinter diesem Namen eine einzige Person oder eine ganze Gruppe an Menschen verbirgt. Aufgrund der unklaren Identität bleibt bis heute eine Menge Raum für Vermutungen und Spekulationen. Im Jahr 2015 wurde Medienberichten sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt, nach denen ein australischer Computerfachmann hinter dem Pseudonym steckt. Der IT-Experte Craig Steven Wright soll unter Beteiligung von anderen IT-Experten maßgeblich an der Entstehung der digitalen Währung beteiligt gewesen sein.
Hinter der Entwicklung von Kryptowährungen steht in der Regel der Wunsch, sich unabhängig zu machen von der im Umlauf befindlichen Geldmenge und von der Einflussnahme der Notenbanken. Da sie die Geldmenge nach Belieben erhöhen oder absenken können, steuern sie damit unter anderem das nationale Zinsniveau. Eine Erhöhung der Geldmenge führt zu einer Zinssenkung, wird Geld knapper, steigen die Zinsen. Von diesem Steuerungsmechanismus einer funktionierenden Volkswirtschaft wollte man sich der Überlieferung nach mit der Entwicklung von Kryptowährungen befreien.
Der Handel mit der digitalen Währung ist in Form von Differenzkontrakten oder als reale Währung möglich. Differenzkontrakte – auch als Contract for Differences oder kurz CFDs bezeichnet – sind ein spekulativ ausgerichtetes Finanzinstrument. Der Handel mit solchen Finanzinstrumenten wird auch als Trading bezeichnet. Er kommt aufgrund des gegebenen Verlustrisikos für private Anleger eher selten in Frage. Wer Bitcoins in Form von CFDs kauft oder verkauft, wettet darauf, dass der Kurs des Bitcoins im Vergleich zu einer anderen Währung wie dem Euro oder dem US-Dollar steigt oder fällt. Hat der Händler die richtige Vorhersage getroffen, macht er einen Gewinn. Hat er falsch prognostiziert, entsteht ihm ein Verlust. Damit ist der Handel mit Bitcoins genauso möglich wie der Fremdwährungshandel mit jedem beliebigen anderen Währungspaar. Bitcoin-CFDs werden über einen Onlinebroker gehandelt.
Eine Möglichkeit für den Handel mit echten Bitcoins sind Bitcoinbörsen. Über eine Bitcoinbörse wird der Kauf und Verkauf automatisiert durchgeführt. Das bedeutet, der Käufer gibt nur an, wie viele Münzen er zu welchem Kurs erwerben will. Der Kauf selbst wird elektronisch angewiesen, sobald dieser Kurs erreicht ist.
Will man nicht in einer Börse oder in einem Portal kaufen, sind die digitalen Einheiten auch auf einem Bitcoinmarktplatz zu erwerben. Der Kurs entsteht hier wie überall im Handel und in der Wirtschaft durch Angebot und Nachfrage. Auf einem Marktplatz stellt der Nutzer seine Bitcoins zur Verfügung, der Käufer nimmt sie zum angebotenen Preis ab. Für den Kauf wird der Gegenwert in einer herkömmlichen Währung gezahlt. Der Handel wird nicht automatisiert durchgeführt, er muss manuell angewiesen werden.
Wer echte Bitcoins kaufen will, sollte sich dazu unbedingt eine elektronische Brieftasche anlegen. Über dieses „Wallet“ werden Ein- und Auszahlungen auf das Bitcoinkonto vorgenommen. Im Grunde unterscheidet sich die Überweisung der Digitalwährung dann nicht von einer klassischen Banküberweisung. Es gibt am Markt mehrere Anbieter solcher Wallets. In einer elektronischen Brieftasche lassen sich die Käufe von mehreren Bitcoinportalen, Börsen oder Marktplätzen gut zusammenfassen.
Im Jahr 2017 ist der Kurs für die digitale Währung enorm gestiegen. Finanzexperten sehen dafür unterschiedliche Ursachen. Zum einen hat Japan die Kryptowährung als Zahlungsmittel anerkannt. Zum anderen wird immer wieder darüber spekuliert, ob ein Bitcoinfonds ausgelegt wird. Zwar haben sich die internationalen und die nationalen Finanzaufsichtsbehörden wiederholt dagegen ausgesprochen, doch der Trend ist eindeutig. Die Nachfrage nach der Digitalwährung ist groß. Es sieht so aus, als ob private Verbraucher und Unternehmen gleichermaßen Bedarf daran haben. Auch scheint es keine Rolle zu spielen, ob CFDs handelt oder ob man physische Bitcoins an der Börse, auf einem Marktplatz oder über ein Portal handelt. Das Stichwort „Bitcoins“ ist offenbar derzeit in aller Munde.
Quelle: Blockchain.info, 2018
Ein weiterer Grund für den rasanten Kursanstieg ist die aktuelle Berichterstattung. Wenn ein Land wie Japan die Digitalwährung zur offiziellen Zahlungsmethode erklärt, heizt das die Nachfrage noch weiter an. Hinzu kommt, dass die digitale Währung unabhängig von den Notenbanken geführt wird und außerdem besonders sicher sein soll. Diese Argumente sprechen letztlich für die stetig steigende Nachfrage und damit für den Kursanstieg. Er wird von Finanzexperten sehr kritisch beurteilt.
Finanzfachleute raten privaten Anlegern in der Regel davon ab, in die digitale Währung zu investieren. Aufgrund des hohen Kursanstiegs ist ein baldiger Kursverfall möglich. Damit besteht die Gefahr, einen großen Teil des eingesetzten Kapitals zu verlieren. Wer im großen Stil investiert, könnte innerhalb von wenigen Minuten vor dem Ruin stehen. Das liegt daran, dass digitale Währungen sehr volatil sind. Das bedeutet, ihre Kurse schwanken innerhalb von kürzester Zeit sehr stark. Vor dem Hintergrund dieses Risikos bietet sich eine Kryptowährung für private Investoren kaum an. Lediglich erfahrene Trader sollten sich am Handel beteiligen, sofern sie sich in der Lage sehen, den Markt und die Entwicklungen der Kurse vernünftig abzuschätzen und wenn sie mit Augenmaß mit geringen Summen investieren.
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